Viel mehr sollten wir einen individuellen, aber auch sanften Blick in die Zukunft werfen. Denn das biologische Alter, das wir heute bestimmen können, kann sich unter Umständen deutlich vom kalendarischen unterscheiden. Auch können Risikowahrscheinlichkeiten für altersbedingte Erkrankungen ermittelt werden. «Die neuesten Erkenntnisse, die ich spannend finde und die man zeitnah umsetzen kann, drehen sich zum Beispiel um das Thema Darmflora, deren Werte man misst und stärkt. Im Blut lassen sich ausserdem fehlende Mikronährstoffe auffüllen. «Auch kann man Hormone messen und gegebenenfalls mit bioidentischen Hormonen ergänzen, innerlich und auch äusserlich, und damit den gesamten Organismus und die Hautqualität sehr unterstützen.» Ein neuer Trend ist derzeit die Blutwäsche, die sogenannte Apherese: «Man zieht mit Filtern Schwermetalle, Pestizide, Mikroplastik, fehlgefaltete Proteine und Autoimmun-Antikörper sowie ungünstige Fette aus dem Körper.»
Ein weiterer Longevity-Renner, an dem auch Bryan Johnson mitarbeitet: Nahes Infrarotlicht (NIR), das die innere Uhr schärft, oxidativen Stress abbaut und positive Effekte auf die neuronalen Netze verspricht. Zudem reduziert NIR Entzündungen im Körper und verbessert die Heilung von Wunden oder Verletzungen. Auch Stoffwechsel und Hormonhaushalt können im Zuge einer medizinischen Verjüngungskur überwacht und ins Gleichgewicht gebracht werden. Longevity will eine stabile Basis schaffen.
Longevity ist nicht nur etwas für Superreiche aus dem Silicon Valley
«Stand jetzt, ist der Traum vom ewigen Leben noch in weiter Ferne. Allerdings kann die Lebensqualität mit Longevity deutlich verbessert werden. Darunter verstehe ich ein Leben ohne Einschränkungen körperlicher und seelischer Art – was laut Statistiken mit einer längeren Lebenserwartung einhergeht», fasst Dr. med. Stefan Duve zusammen, Dermatologe an der Zürcher Clinic Utoquai. Wir sollen auch im hohen Alter noch vital durchs Leben turnen und vor allem: zufriedener leben. Und wer glücklich ist, ist auch gesünder. Aber was bedeutet es konkret, sich für ein langes, gutes Leben zu wappnen? Für Yael Adler in erster Linie, im Alltag auf eine gesunde Ernährung zu achten, Sport zu treiben und sich nicht mit Toxinen zu belasten. Das heisst, Nikotin, Alkohol, Feinstaub, Weichmacher, Schwermetalle oder Pestizide weitestgehend zu meiden. Aber auch: unsere Schlafhygiene zu optimieren und uns mit unseren Liebsten zu umgeben.
Über die Clinic Utoquai
Die Zürcher Clinic Utoquai zählt seit Jahren zu den weltweit führenden Zentren für ästhetische Chirurgie & Medizin. Sie erstreckt sich über insgesamt fünf Stockwerke auf mehr als 1250 Quadratmetern. Das Zentrum deckt das gesamte Spektrum der ästhetischen Chirurgie (Brust, Gesicht, Nase, Augen, Körper, Eigenfett, Ohren, Intimchirurgie), Dermatologie, Kosmetik, Ernährungstherapie, Longevity sowie der Behandlung von Haarausfall ab.
Kontakt und Beratung
«Zehn bis 30 Prozent machen im Hinblick auf Gesundheit und Langlebigkeit die Gene aus», sagt die Expertin. «Etwa 70 Prozent haben wir selbst in der Hand – wenn wir die Umweltfaktoren ausser Acht lassen. Man kann einer schlechten Genetik bis zu einem gewissen Grad aber auch entgegensteuern.» Auch bei einer Krankheit ist die Heilung besser möglich, wenn der Körper robust ist. Im Grunde sollten Kinder schon in der Schule lernen, welchen hohen Stellenwert Ernährung und Bewegung haben. «Präventionsmedizin wird leider heutzutage noch viel zu wenig betrieben», so Adler.
So aussehen, wie man sich fühlt
Bekanntlich kommt Schönheit – und somit auch ein jugendliches Aussehen – von innen. «Wenn man sich in seiner Haut wohlfühlt, kraftvoll in seiner Mitte steht, gut schläft, Stress vermeidet, seelisch in der Balance ist und es dem Körper gut geht, dann strahlt man das aus. Man ist und fühlt sich schön», weiss Yael Adler. In der Dermatologie kann dieses Selbstverständnis durch minimalinvasive Methoden wie Laser, Hyaluronsäure, Botox oder Eigenbluttherapie sanft unterstützt werden. Mit Lichttherapie lassen sich Sonnenschäden behandeln. Die Haut wird sichtbar verjüngt oder erhält den aktuellen Status aufrecht. «Ich weise jedoch immer darauf hin, dass äusserliche Behandlungen mit Botox, Fillern, Peelings oder Fäden nicht ausreichen, um eine Person glücklich zu machen», unterstreicht der Dermatologe Stefan Duve. Ein göttliches Rezept gibt es nicht. Es ist bei Longevity wie überall im Leben: Alles ist miteinander verbunden.