Um die Kunst dreht es sich auch in der Villa Flor, dem kleinen Gästehaus im Oberengadiner Dörfchen Schanf. Gerade mal sieben Zimmer zählt das Hotel von Gastgeberin Ladina Florineth – und ist doch besonders in der Welt der Kreativen weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Im traditionellen Patrizierhaus ist nämlich nur wenig traditionell. Hinter den 1904 erbauten Mauern wartet ein frisch-fröhlicher Mix aus Familienerbstücken, Flohmarktfunden, Vintagemöbeln und Designklassikern. Und überall hängt Kunst – von Künstlerinnen und Künstlern, die wie etwa Julian Schnabel oder Philipp Keel selber in der Villa Flor übernachtet haben, sowie anderen klingenden Namen aus dem In- und Ausland. Florineth, die vor Eröffnung der Villa Flor als Galeristin und Redaktorin ihr Geld verdient hat, sieht in der Kunst eine Bereicherung, die sie nutzt, um das Haus immer wieder zu verändern. Regelmässig stellt sie die Räumlichkeiten der Villa Flor für Ausstellungen zur Verfügung – und so geniessen Gäste den Après-Ski-Apéro unter und neben Werken von Künstlern wie David Shrigley, Chung Eun-Mo oder, bis vor Kurzem, der Britin Georgie Hopton.
Während man in der Villa Flor mehr mehr sein lässt, zelebriert man im Hotel Miramonti im südtirolischen Hafling den Reiz des Schlichten. «Schwer zu finden, schwer zu vergessen» wird versprochen – und gehalten. Das alpine Hideaway von Klaus und Carmen Alber liegt auf einem von Wald umgebenen Hochplateau über Meran. Und ein Panoramablick dieser Klasse braucht kein Interieur, das mit ihm um Aufmerksamkeit buhlt. Im «Miramonti» trifft man auf skandinavischen Minimalismus und japanisches Zen: klare Linien, gedeckte Farben und überall deckenhohe Fenster. Klaus Alber: «Wir schaffen es, die Natur ins Haus zu holen. Mir gefällt es, die vier Jahreszeiten intensiv zu leben und diese Veränderungen im Haus zu spüren.» Die internationale Bekanntheit verdankt das Haus dennoch in erster Linie seinem ganzjährig beheizten Outdoor-Infinity-Pool: Ein besseres Social-Media-Sujet dürfte nur schwer zu finden sein. Doch auch die, denen es im Winter nicht so nach Baden ist, kommen zu ihrem Insta-Moment: Ins nahe liegende Skigebiet shuttelt man per Defender. Es sind die kleinen Details, die den grossen Unterschied machen.
Um die Wichtigkeit der kleinen Details weiss man auch im Experimental Chalet in Verbier, dem ersten und bisher einzigen Bergrefugium der Experimental-Gruppe. Und weil die immer alles ein bisschen cooler macht, ist ihr Chalet natürlich kein klassisches. Das von Interior-Designer Fabrizio Casiraghi eingerichtete Haus im Dorfzentrum ist von den Berghotels des 20. Jahrhunderts inspiriert und soll unbeschwerte Fantasie und Raffinesse vermitteln. Mit seinem unverkennbaren Händchen kombiniert der Italiener Modernes mit Retro-Stücken, Holz mit überraschenden Farbakzenten und schafft so ein perfekt in seine Umgebung eingebundenes zeitloses Ganzes. Neben neununddreissig Gästezimmern, einem kleinen Spa-Bereich und dem Farm-to-Table-Restaurant des Pariser Spitzenkochs Gregory Marchand – dem «Frenchie Verbier» – beherbergt das Chalet auch den legendären «Farm Club», seit über fünfzig Jahren die illusterste Party-adresse Verbiers.
Klassisch ist nicht schlecht und anders nicht immer besser. Aber manchmal erfreuen wir uns am Ungewohnten. Selbst hoch oben zu Berg.
Das wohl fröhlichste Chalet in den Trois Vallées. Dank der charakteristisch verspielten Ästhetik des französischen Interior-Designers Pierre Yovanovitch wird der direkte Pistenzugang des Fünfsternehotels glatt zur Nebensache: Bei zwei Restaurants, urgemütlichen, geräumigen Zimmern mit Aussicht und einem der schönsten Spa-Bereiche überhaupt braucht es schon einiges an Überwindung, das Haus zu verlassen. DZ mit Frühstück ab Fr. 566.–.
Das neue Designhotel im österreichischen Kurort möchte alles vereinen, wofür Bad Gastein bekannt ist: traumhafte Landschaften, einen gesunden, aktiven Lebensstil, herzliche Gastfreundschaft und die Liebe zu historischer Architektur und Kunst. Im Gebäude einer ehemaligen Klinik warten siebzig Zimmer, ein Farm-to-Table-Restaurant mit moderner österreichischer Küche, ein Spa-Bereich mit Innen- und Aussenpool und eine hauseigene Bibliothek mit Kunst- und Designbücher darauf, von Gästen entdeckt zu werden. DZ mit Frühstück ab Fr. 195.–.
So klein das Hotel, so gross das Renommee: Die Villa Flor von Ladina Florineth ist insbesondere in der Welt der Kreativschaffenden bis weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. In den sieben individuell gestalteten Zimmern sowie sämtlichen Gemeinschaftsbereichen gilt alle Aufmerksamkeit der Kunst: Werke von Grössen wie Julian Schnabel oder David Shrigley schmücken die Wände dauerhaft und werden regelmässig durch wechselnde Ausstellungen wie demnächst derjenigen der New Yorker Fotografin Mariana Cook ergänzt. DZ mit Frühstück ab Fr. 290.–.
Im auf einem Hochplateau über Meran gelegenen Hotel des Ehepaars Alber dreht sich alles um die Ruhe – die innere wie die äussere. Das minimalistische Interieur steht in perfektem Einklang zur unberührten Natur hinter den deckenhohen Scheiben, und wem das noch nicht genug ist, kann in einem der zwei fantastischen Aussenpools noch direkter in sie eintauchen. Schneewanderungen starten direkt vom Hotel aus, ins nahe gelegene Skigebiet gelangt man per Defender-Shuttle. So viel Lärm muss sein. DZ mit Frühstück ab Fr. 288.–.
Experimental Chalet, Verbier
Mit ihrem bislang einzigen Bergrefugium hat die Experimental-Gruppe französisches Savoir-faire in die Schweizer Alpen gebracht. Das von Interior-Designer Fabrizio Casiraghi eingerichtete Chalet lockt mit einer Auswahl von 39 Zimmern und Suiten mit Panoramablick auf die umliegende Alpenlandschaft, der charakteristischen Experimental-Cocktailbar, dem vom Pariser Starkoch Gregory Marchand geführten Restaurant, einem kleinen Spa und der Nachtklub-Institution Farm Club. DZ mit Frühstück ab Fr. 291.–.
«Ich bin nicht der Typ, der zurück aufs Land will; ich bin der Typ, der zurück ins Hotel will.»
Fran Lebowitz, amerikanische Schriftstellerin