Doch wo beginnt und wo endet Nachhaltigkeit? Gerade bei der Fertigung von elektrifizierten Fahrzeugen lohnt sich ein kritischer Blick, da die Produktion von Batterien sehr energieintensiv ist. Aber auch die Verschrottung eines Autos bietet viel Potenzial, den Ressourcenverbrauch zu minimieren. Das Ziel sollte daher eine Kreislaufwirtschaft sein, in welcher so wenig Ressourcen wie möglich verwendet werden.
Acht Fakten, wie MINI als Marke der BMW-Gruppe den Weg in eine nachhaltige Mobilität sichert – und die den Fahrspass des urbanen Autos nicht im Geringsten einschränken.
99 Prozent des Abfalls in den Fabriken gehen zurück ins Recycling
Bei der Produktion der jährlich fast 2,5 Millionen Fahrzeuge von BMW fällt viel Abfall an. Enorm viel: rund 780’000 Tonnen. Verpackungsmaterial von angelieferten Komponenten zum Beispiel. Oder Abschnitte von Stahl. Die Reste von Sitzüberzügen. Und vieles mehr. In all diesen Überresten finden sich teils wertvolle Materialien. Doch nicht nur diese verwendet BMW weiter: In allen Fabriken werden 99 Prozent der Abfälle dem Recycling zugeführt. Mit dieser hohen Recycling-Rate legt das Unternehmen das Fundament für die nachhaltige Produktion von Autos.
Bis zu 40 Prozent der eingesetzten Materialien sind recycelt
Möglichst viel Abfall aufbereiten ist eine gute Sache. Doch was passiert damit? Rund 40 Prozent des recycelten Aluminiums kommen innerhalb der BMW-Gruppe wieder zum Einsatz. Bei diesem Metall ist der Effekt auf die Umwelt und den Klimaschutz besonders positiv, denn die Herstellung von Aluminium verbraucht viel mehr Energie als die Wiederverwertung. Mit dem Recyclen kann das Unternehmen den CO2-Ausstoss massiv senken. Beim Kunststoff verwenden die Produktionsstätten der BMW-Gruppe momentan 15 Prozent der aufbereiteten Werkstoffe, das mittelfristige Ziel sind 25 Prozent.
Flüssiggas-Lastwagen sorgen für eine umweltbewusste Logistik
MINI reduziert den CO2-Fussabdruck mit einer weiteren Massnahme: Das Unternehmen setzt 18 spezielle Lastwagen ein, um Komponenten von Zulieferern aus dem ganzen Land zum MINI-Werk in Oxford zu transportieren. Betrieben werden die Fahrzeuge mit einem Treibstoff aus Flüssiggas. Dieser ist fast gänzlich frei von Feinstaub, der besonders gesundheitsgefährdend ist. Er kann Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen, Asthma oder Allergien auslösen und gilt als krebserregend. Die CO2- und Stickstoffemissionen sind beim Flüssiggas um 20 Prozent geringer als beim Benzin. Der Schadstoffausstoss sinkt zudem um insgesamt 90 Prozent, wenn künftig Biogas zum Einsatz kommt, das beispielsweise aus organischen Abfällen aus den privaten Haushalten hergestellt wird.
Möglichst viel Rohmaterial aus nachhaltigen Quellen
MINI stellt bis in die frühen 2030er-Jahre komplett vom Verbrennungsmotor auf den vollelektrischen Antrieb um. Das wiederum bringt Herausforderungen mit sich, denn Batteriezellen enthalten heikle Metalle. Der Abbau von Lithium und die Gewinnung von Kobalt stehen in einigen Ländern wegen fehlender Umweltstandards, schlechter Arbeitsbedingungen oder Kinderarbeit stark in der Kritik. Die BMW-Gruppe bezieht die beiden Metalle nur noch aus nachhaltiger Produktion und kauft seit 2020 Kobalt und Lithium nur noch in Australien und Marokko. Dort werden auch die sozialen Standards eingehalten.
Keine Mineralien aus der Tiefsee
MINI verzichtet gänzlich auf Mineralien, die aus den Tiefen der Ozeane stammen. Die ökologischen Folgen der systematischen Ausbeutung dieser Ressourcen lassen sich heute noch nicht abschätzen. Die gesamte BMW-Gruppe unterstützt eine Initiative von WWF Deutschland, der ein entsprechendes Moratorium für Tiefseebergbau fordert, bis die Folgen vollständig erforscht sind und der Schutz der Tiefsee gewährleistet ist.
11'500 Solarpanels für 100 Prozent grünen Strom
Die Sonne liefert zu 100 Prozent den Strom für die MINI-Fabrik im englischen Oxford. Auf dem Dach des Werks hat das Unternehmen 11’500 Solarpanels installiert, sie nehmen eine Fläche von fünf Fussballfeldern ein. Damit reduziert sich der CO2-Fussabdruck um 100 Tonnen Kohlenstoffdioxid pro Jahr.
41 Prozent weniger Stromverbrauch
Der Umstieg auf erneuerbaren Strom hat schon viel gebracht für die Nachhaltigkeit, aber eine umweltschonende Produktion bedeutet auch, den Energieverbrauch zu senken. Allein 2018 hat das MINI-Werk in Oxford den Stromverbrauch um 41 Prozent gesenkt, indem es unter anderem 18’000 Glühbirnen durch LED-Lampen ersetzt hat.
Fokus auf nachhaltige Materialien
Leder ist bei der Ausstattung von Autos sehr beliebt, doch MINI wird darauf verzichten und auf innovative und nachhaltige Alternativen setzen. So bilden recycelte Fischernetze den Rohstoff für Fussmatten, und der Naturstoff Kork kommt beim Lenkrad zum Einsatz. Die Materialien stehen in puncto Qualität und Sitzkomfort dem Leder in nichts nach. Sie sorgen zudem weiterhin für ein zeitloses Interieur-Design im MINI.
Das Pionierprojekt mit dem Modedesigner Paul Smith
Ein unkonventionelles und zugleich typisches Beispiel für MINI, das aufzeigt, wie kreatives Denken den Weg zu mehr Nachhaltigkeit ebnen kann, ist der MINI STRIP. Dieser ist das Resultat einer Zusammenarbeit von MINI und dem britischen Modedesigner Paul Smith.
Smith kreiert ein Auto, das sich auf das Allernötigste reduziert. Im Innenraum dominiert das Bild der Rohkarosse. Sogar auf eine Lackierung hat er verzichtet. Lediglich ein dünner, transparenter Lackfilm schützt die Karosserie vor Korrosion – gestaltet mit einem Muster aus schmalen, bunten Linien und Streifen in fünf Farben, wie sie für Smith so typisch sind. Zum Abschluss seines Projekts sagte er: «Ich kenne und liebe das bisherige Auto, aber dadurch, dass wir die Tradition respektiert und dabei in die Zukunft geblickt haben, haben wir etwas wirklich Einzigartiges geschaffen.»