So hält die Urlaubsbräune länger

Im Sommer liegen wir oft in der Sonne – in der Hoffnung, dass unsere Haut anschliessend einen gebräunten Ton annimmt. Die investierte Zeit ist im Herbst meist schnell zunichte. Eine Expertin verrät, wie die Sommerbräune länger hält.

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Mit einem Buch machen wir es uns im Liegestuhl an der Sonne gemütlich, verlieren uns in der Geschichte, lauschen mit einem Ohr den Wellen, die am Strand brechen. Während wir entspannen, nimmt unsere Haut langsam Farbe an. Ein Nebeneffekt, den viele schätzen, der aber dieses Jahr zu Hause zu kurz kam. Viele Sonnenstunden gab es in der Schweiz diesen Sommer nicht. Umso wichtiger ist es für manche also, die hart erkämpfte Bräune so lange wie möglich zu erhalten.

Während einige für dieses Jahr schon fertig gebräunt haben, verschlägt es andere in den Herbstferien vielleicht nochmals ans Meer, wo der von der Sonne geküsste Teint erneut Farbe tanken kann. Dafür ist das sogenannte Melanin in unseren Pigmentzellen zuständig. Es wird an die oberste Hautschicht abgegeben und sorgt für die von vielen erhoffte Bräune. Weil sich die oberste Hautschicht aber je nach Individuum alle 28 oder 60 Tage erneuert, geht der gebräunte Teint langsam verloren. «Für eine lang anhaltende Sommerbräune gilt es, sowohl vor, während als auch nach dem Bräunen auf einige Massnahmen zu achten», sagt Dr. med. Anna Balazs (39) zu Bolero. Sie ist Fachärztin FMH für Dermatologie in der skinmed Klinik in Lenzburg AG.

Sonnencreme richtig auftragen – nur so schützen wir unsere Haut!

Die Haut sollte stets mit ausreichend Sonnencreme geschützt werden. Manche Körperstellen gehen beim Eincremen häufig vergessen.

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Die Dermatologin betont, dass ein ausreichender Sonnenschutz immer Priorität hat. Mit den von ihr erwähnten Pflege-Massnahmen unterstütze man nicht nur die erlangte Bräune, sondern tue auch der Haut etwas Gutes.

Vor dem Bräunen ist nach dem Bräunen. Laut Balazs sollte die Haut unbedingt auf die Sonne vorbereitet werden. «Ich rate zu langsamem und regelmässigem Vorbräunen. 20 bis 30 Minuten reichen aus. Wichtig ist natürlich immer auch die Sonnenschutzcreme!»

Sich direkt in die pralle Sonne zu legen, sei nicht zu empfehlen. Die Idee hinter dem Vorbräunen sei, die Haut langsam an die Strahlung zu gewöhnen und so einen natürlichen Aufbau zu unterstützen.

Ein Peeling vor dem Sonnenbaden hilft ebenfalls, die Haut optimal vorzubereiten, wie die Dermatologin weiss. «Verstorbene Hautzellen werden so entfernt. Dadurch wird die Bräunung gleichmässiger.»

Eincremen ist das A und O für eine lang anhaltende Sommerbräune. So führt die Haut-Expertin aus: «Eine regelmässige Feuchtigkeitspflege mit Cremes, Lotionen oder After-Sun-Produkten unterstützt die Haut und bewahrt die Bräune.» Dies verlangsame ausserdem den natürlichen Erneuerungsprozess der Haut und die Melanin-reichen Pigmentzellen, die für den braunen Hautton sorgen, würden länger erhalten bleiben. «Aloe Vera und Vitamin E sind hilfreiche Zusatzstoffe. Es handelt sich hierbei um Antioxidantien, welche die Zellfunktionen inklusive der Pigmentzellen unterstützen. Damit bleiben die Zellen länger gesund.»

Wöchentlich ein Peeling könne ebenfalls helfen, damit der Tan nicht schnell wieder verloren geht. «Nach dem Sonnenurlaub kann ein Peeling einmal in der Woche die Haut erfrischen, sie gesünder wirken lassen.» Danach solle man die Haut aber unbedingt mit viel Pflege versorgen. Durch das vorangegangene Peelen können auch die Wirkstoffe wie Vitamine aus den Produkten besser einziehen.

Die Haut sollte keinesfalls austrocknen. Die Dermatologin erklärt, warum: «Man kann es sich so vorstellen: Die Pigmentzellen befinden sich relativ oberflächig in der Haut. Wenn die Haut trocken wird und schuppt, werden immer mehr Hautzellen nach oben geschoben, um die verlorenen Zellen zu ersetzen. So gehen die Pigmente – und damit die Bräune – auch schneller weg.»

Darum ist laut Balazs besser, auf heisses und langes Baden oder Duschen zu verzichten. Den häufigen Gebrauch von Seife solle man möglichst reduzieren, wenn die Bräune längst möglich halten soll. Die Haut-Expertin rät zu Duschgel mit einem pH-Wert 5.5 oder einem Produkt mit Öl-Gehalt. «Und Chlorwasser trocknet die Haut ebenfalls aus.»

Wer noch mehr tun will als bloss oberflächliche Pflege, der kann die Haut auch von innen unterstützen. Ausreichendes Trinken versorgt die Haut mit genügend Feuchtigkeit, wie Balazs erklärt. «Am besten trinkt man Wasser, oder, wenn man sich etwas Geschmack wünscht, beispielsweise Grüntee.»

Nicht nur beim Trinken, auch bei der Ernährung gibt es Dinge zu beachten. «Ich empfehle Nahrungsmittel mit Vitamin C und Karotinoiden wie Karotten, Aprikosen, Mango, Süsskartoffeln und hohem Zinkgehalt wie Erdnüsse und Garnelen», sagt die Dermatologin. Durch die regelmässige Aufnahme von Beta-Carotin könne schliesslich etwa eine drei- bis vierfache Erhöhung des körpereigenen Lichtschutzes erreicht werden. Dies aufgrund einer erhöhten Melaninproduktion. «Zink kommt in Haut und Haaren in hohen Konzentrationen vor, daher sind auch die genannten Lebensmittel mit hohem Zinkgehalt wichtig», fügt Balazs hinzu.

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