Grün ist die Farbe der Hoffnung. Und von der können wir nach so vielen Monaten der Pandemie viel gebrauchen. Auch beim Schmuck setzen wir auf den Ton, der uns zuversichtlich stimmt. Eine Expertin hat mit uns über die Anziehungskraft der Schmuck-Trendfarbe gesprochen.
Grüne Alternativen zum Smaragd
Werfen wir einen Blick auf Angesagtes, dann lieben Trendsetterinnen im Moment grobe Glieder, was sich in Ketten, Armbändern und sogar Ohrringen zeigt. Vor allem aber nimmt Sternefeld zurzeit ein steigendes Interesse an Farbsteinen wahr. «Sie bieten mehr Auswahl und bringen im wahrsten Sinne des Wortes Farbe in unser Leben, was vor allem im Winter gut tut.»
Und eben eine besonders grosse Nachfrage herrscht bei grünen Edelsteinen. «Die Farbe der Hoffnung ist sehr klassisch und passt sich besser an, als man vielleicht denkt. Vor allem ein dunkelgrüner Stein wirkt edel und zeitlos.» Kombinieren tut man laut der Schmuckdesignerin das bunte Schmuckstück am besten mit einem schlichten Outfit, damit der Stein richtig zur Geltung kommt.
Der grüne Liebling in der Schmuckbranche ist der Smaragd, wie die Schmuck-Expertin ausführt: «Er ist einer der teuerste Edelsteine der Welt und übt seit jeher besondere Faszination auf die Menschen aus.» Doch sein Vorkommen ist begrenzt, aber grüne Alternativen gibt es einige. «Der Chromdiopsid zeichnet sich durch ein kräftiges, Smaragd-ähnliches Grün aus. In einem kräftigen Apfelgrün erstrahlt der Chrysopras, der meist undurchsichtig ist», so Sternefeld. Doch ihr Favorit aller Smaragd-Alternativen ist der Tsavorit: «Der Edelstein kann besonders gut Licht reflektieren, daher hat er eine hohe Brillanz und funkelt wunderschön. Sein kräftiges Grün ähnelt dem des Smaragds.»
Grundsätzlich sei ja jeder Edelstein am Ende ein ‹Originalstein› und ein Produkt unserer Natur. Der Verkaufswert eines Steins bemisst sich laut Sternefeld vor allem an seiner Seltenheit. Wunderschöne Edelsteine, die gar nicht unbedingt so teuer sind, gebe es auch.
Achtung beim Diamantenkauf
Investieren sollte man laut Sternefeld immer in Echtschmuck, den man im besten Fall ein Leben lang trägt. «Trends finde ich grundsätzlich spannend, aber man hat mehr von klassischen Stücken, die einen lange begleiten», meint die Schmuckdesignerin.
Bei Echtschmuck kommt natürlich oft der Diamant zum Zug. «Er ist ohne Frage ein faszinierender Stein und nicht aus der Schmuckwelt wegzudenken», bestätigt Sternefeld. Doch auch hier sind die Ressourcen auf unserem Planeten endlich und die Bedingungen, unter denen Diamanten gewonnen werden, sind nicht immer transparent und fair. Auf was man beim Einkauf achten muss, weiss die Schmuck-Expertin: «Ich empfehle hier vor allem, auf die Kimberley-Zertifizierung von Steinen zu achten. Ausserdem begrüsse ich, dass – gerade unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit – auch künstlich hergestellte Diamanten immer ‹salonfähiger› werden.»
Zur Person
Elina Sternefeld (29) hat 2019 ihr eigenes Schmucklabel Sternefeld gegründet. Nachhaltigkeit schreibt die junge Businessfrau ganz gross. «Als ich vor knapp zehn Jahren in der Schmuckbranche anfing, fiel mir schnell auf, dass da in Sachen Nachhaltigkeit noch sehr viel getan werden muss», sagt Sternefeld. Die Strukturen der Schmuckbranche seien relativ veraltet, aber langsam würden immer mehr und mehr Marken besonderen Wert auf nachhaltige Materialien und faire Produktion legen. Auch Sternefeld handelt in diesen Bereichen bedacht: «Wir unterstützen das lokale Goldschmiedehandwerk in Deutschland und eine verantwortungsvolle und faire Produktion. Für unseren Schmuck verwenden wir ausschliesslich recyceltes Gold und Silber, sowie Edelsteine, die konfliktfrei abgebaut wurden.»
Gelernt hat Sternefeld ihr Handwerk an der Goldschmiedeschule im deutschen Pforzheim. Anschliessend war sie für verschiedene Schmuckmarken als Designerin für die Produktentwicklung und Herstellung der Schmuckstücke verantwortlich. «Ich komme eigentlich aus einer Akademikerfamilie und hatte erstmal so gar nichts mit dem Thema Schmuck am Hut, aber ich hatte schon immer eine Faszination für Handwerk», sagt die junge Schmuckdesignerin. Was sie an ihrem Beruf so liebt: «Den ganzen Prozess – vom ersten Entwurf über die Anfertigung bis zum Moment, in dem das Schmuckstück von meinen Kunden und Kundinnen getragen wird.»