Gewohnt hat die Familie schon überall, da Cedric Wilmotte, der International Business Marketing studiert hat, beruflich viel herumkam. Der heute 46-Jährige und frühere Chef von Michael Kors Europa EMEA arbeitete ausserdem für Donna Karen und Marc Jacobs. «Ich wollte eigentlich nie in die Fashionbranche, aber durch meine Frau landete ich dort. Ich selbst hätte mich eher bei etwas mit Wein gesehen, da ich aus Reims in Frankreich stamme – die Hauptstadt des Champagners, wie man so schön sagt.» Seine Frau Aliette war lange im Bereich der Public Relations tätig. «Ich habe einen Master in Kommunikation von der NYU und bin dann im Berufsleben bei Chanel gelandet», sagt sie. Vor zwei Jahren entschied die New Yorkerin, professioneller Coach zu werden. Es handle sich dabei nicht um eine Art Life Coach, vielmehr hilft Aliette Wilmotte unter anderem Führungspositionen, sich richtig auszudrücken.
London, Mailand, Paris – die Wilmottes haben an vielen Orten gelebt. In der Schweiz ist die Familie schlussendlich gelandet, weil Michael Kors entschied, sich in Lugano niederzulassen. «Einerseits war die Nähe zu Mailand spannend für das Unternehmen, aber natürlich auch die wunderschönen Berge», sagt Cedric Wilmotte schmunzelnd.
Das grosse Geschäft hat der Familienvater mittlerweile an den Nagel gehängt. Heute geniesst er die Zeit mit seiner Frau und den Kindern, und studiert wieder. «Es ist eine grosse Umstellung, wieder zu lernen. Ich absolviere gerade Stunden an der Harvard und Columbia, wo ich mich unter anderem auf Sustainable Bussiness konzentriere.» Der Geschäftsmann will in etwas investieren, dass eine bessere Zukunft und einen positiven Einfluss auf unser Ökosystem verspricht. Neben dem Studium hilft er mit seinem Geld darum kleinen Start-ups, die bei ihren Projekten umweltbewussst denken. Eines davon ist beispielsweise der neue Lingeriebrand Peachaus.
«Ich bin so dankbar, dass ich durch meinen ehemaligen Job ein solches finanzielles Polster erhalten habe, dass ich mich nun selbst verwirklichen und etwas Bedeutendes tun kann», so Cedric Wilmotte.
600 Quadratmeter grosser Wohntraum
Nach dem Umbau gibt es in der Immobilie Platz. Der Wohntraum misst nach der Renovation rund 600 Quadratmeter inklusive der Garage, die alleine rund 80 Quadratmeter gross ist. Die Kinder sind im neuen Holz-Anbau untergebracht. «Klar war es eine grosse Investition, vor allem in der Schweiz. In Frankreich könnten wir für dasselbe Geld in einem Schloss wohnen», sagt der dreifache Vater.
Der ganze Umbau dauerte von 2015 an etwas mehr als zwei Jahre. Für das Projekt holte das Paar einen italienischen, sowie schweizerischen Architekten an Bord, die zusammen am Umbau arbeiteten. «Die Häuser in der Schweiz sind oft quadratisch, funktional und haben kleine Fenster. Wir wollten etwas ganz Anderes, vor allem viel Licht!», erinnert sich Cedric Wilmotte. Keine Kompromisse bei diesem Projekt, das stand von Anfang an fest. Denn die Wilmottes hatten grosse Vorstellungen: «Natürliche Materialien standen bei uns ganz oben auf der Liste, Holz und Stein sollten unbedingt ein Teil von unserem Zuhause werden», sagt Aliette Wilmotte.
Inspiration für den Umbau und die Einrichtung nahm das Ehepaar aus seinen vielen Reisen. «Wir sind viel herumgekommen, haben in vielen Hotels übernachtet. Wir haben uns an vieles erinnert, das uns gut gefallen hat», sagt Aliette Wilmotte.
Ein Licht-Designer sei etwas vom Wichtigsten gewesen. Viele glauben, dass bei einem Haus oder einer Wohnung die Beleuchtung etwas Einfaches ist, aber das sei es nicht. Die Familienmutter weiss: «Wenn du in einen Raum gehst, der mit schlechter Beleuchtung ausgestattet ist, dann fällt es dir auf; wenn alles stimmt, dann fällt dir nichts auf.»
Magnetwand mit vielen Erinnerungen
Der Lieblingsort auf dem grossen Anwesen mit Pool des Ehepaars ist die Küche. Dort sitzen sie meist an der Theke mit ihrem Besuch. Das absolute Highlight von Cedric und Aliette Wilmotte: «Wir lieben die Magnetwand in unserer Küche. Sie ist gespickt mit Bildern und Erinnerungen», sind sich die beiden einig.
Aber auch im traumhaften Garten mit Pool hält sich die Familie gerne auf. Dort fühlt es sich ein bisschen an wie in einem Freibad, dank des 15 Meter langem Schwimmbads. «Ich schwimme gerne Längen», gesteht der Familienvater.
Heimeliges Zuhause
Das Nest der Wilmottes steht immer offen für Freunde und Familie. An Weihnachten beherbergen sie manchmal bis zu 25 Personen, was sich laut dem Familienvater dann manchmal wie Camping anfühlt. «Wir haben bei sieben Schlafzimmern ausreichend Platz für alle.»
Wenn er dann mal alleine sei, dann könne sich das Haus schon einsam und leer anfühlen. Lieber ist es ihm, wenn Leben herrscht. Und genau dafür sei das Haus ja gedacht, wie seine Frau Aliette hinzufügt: «Ich wollte von Anfang an ein Haus, das sich heimelig anfühlt, wo Besucher nicht die Schuhe ausziehen müssen, wenn sie nicht wollen, und es auch keine Rolle spielt, wenn man mal Wein auf dem Sofa verschüttet.»
Heimelig fühlt sich der grosse Wohntraum der Wilmottes trotz 600 Quadratmetern an, vor allem dank viel Holzeinsätzen. Und wenn in ein paar Jahren dann einmal Enkelkinder da sind, finden sicherlich auch sie genügend Platz zum Spielen bei den Grosseltern.