Von der dekorativen Einfassung von Edelsteinen zur eigenständigen Schmuckkollektion: Van Cleef & Arpels feiert das hundertjährige Jubiläum der kleinen goldenen Kugel.
Goldperlen als Stilmerkmal
In den 1920er-Jahren und unter der künstlerischen Leitung von Estelle und Alfreds gemeinsamer Tochter Renée Puissant begann das Haus erstmals, seine Schmuckstücke mit kleinen goldenen Kugeln zu verzieren, um Edelsteine und Motive elegant hervorzuheben oder besonders künstlerisch einzufassen. Die sogenannte Perlée-Veredelung wurde nicht nur prägend für die Art-déco-Kreationen des Hauses, sondern sollte sich auch als wegweisend für dessen gesamte Zukunft erweisen.
Im Laufe der folgenden zwei Dekaden etablierten sich die Goldperlen als Stilmerkmal und wurden mit den Jahren so wiedererkennbar, so typisch Van Cleef & Arpels, dass die Maison sie 1948 zur Inspiration für eine Reihe von Halsketten, Ohrringen, Armbändern und Uhren der Couscous-Kollektion nahm. Auch die Kreationen anderer Schmucklinien wiesen immer öfter und zusehends grosszügigere und vielseitigere Versionen der kleinen Kugeln auf: 1963 verwendete das Haus in der Twist-Kollektion erstmals eine farbige Version, und 1968 «verperlte» man mit den vierblättrigen Glücksklee-Motiven der Alhambra-Kollektion schliesslich Van Cleef & Arpels' ganz grosse Ikone.
Der Beginn von Perlée
Und doch sollte es weitere vierzig Jahre dauern, bis den kostbaren Kugeln 2008 endlich eine eigene Kollektion gewidmet wurde – man erhob sie vom dekorativen Objekt zu einem eigenständigen Motiv. Perlée war geboren, und fortan waren der Kreativität keine Grenzen mehr gesetzt. Inspiriert von der neuen Freiheit, vervielfältigte das Haus die Ornamente auf drei, vier oder fünf Reihen, und es wurden Schmuckstücke aus nichts anderem als reinen, dicht aneinandergereihten Goldperlen kreiert. Mit jeder Kollektion wurden die Perlée-Kreationen raffinierter, filigraner, dekorativer.