«Ich designe für Menschen, die es wagen, anders zu sein. Für Leute, die auffallen wollen und mutig sind», mit diesen Worten fasst Jaqueline Loekito (36) die Gedanken hinter ihrer Mode zusammen. Mit ihren Designs bricht sie die Norm von genderspezifischer Kleidung und bringt Menschen zum Umdenken. Ihre Kollektionen sind individuell und mutig.
«Ich designe für Menschen, die es wagen, anders zu sein»
Am 12. September findet die Mode Suisse im Kunsthaus Zürich statt. Boleromagazin.ch zeigt im Vorfeld drei Designerinnen. Den Anfang macht Jaqueline Loekito. «All I ever wanted was everything» – das ist das Konzept ihrer diesjährigen Modekollektion, die an der Mode Suisse gezeigt wird.
Ausgewogene Work-Life-Balance
Die Designerin mit britisch-indonesischer Herkunft beweist sich nicht nur in der Modewelt, sondern auch im Privatleben: Zwischen Designen, Fittings und Nähstudio verbringt sie ihre Freizeit am liebsten mit ihrer Familie. Bevor sie ihre Arbeit im Studio beginnt, bringt sie ihre Tochter zur Kindertagesstätte. Am Wochenende versucht Loekito, so viel Zeit als möglich mit ihr zu verbringen.
Eine ausgewogene Work-Life-Balance liegt Loekito am Herzen, was bei ihrem vollen Terminkalender nicht immer ganz einfach ist. Anfang 2022 hat sie jedoch damit begonnen, ihr eigenes Leben zu reflektieren. Seitdem versucht die Modeschöpferin, wieder mehr Ausgewogenheit in ihrem Leben zu erreichen. Daher rührt auch der Name von Loekitos neuer Kollektion: «All I ever wanted was everything.»
Die Zukunft ist fluid
Loekitos derzeitige Modekollektion zeigt mutige Farben und Formen. Die Kleidungsstücke sind genderneutral designt und sollen die Regeln brechen. Die Entwürfe sind laut der 36-Jährigen für Menschen gedacht, die Mut haben, ihre tatsächliche Persönlichkeit zu zeigen und offen sind für einzigartige Kleidung. Auffallend ist dabei die Farbe Pink: Um genderspezifische Normen aufzulösen, setzt die Designerin immer wieder auf pinke Töne, da diese Farben früher oftmals nur für Frauenbekleidung benutzt wurde.
Die Kreativität von Loekito blüht insbesondere in der Nacht auf. Vor dem Zubettgehen macht sich die Designerin viele Gedanken und schöpft daraus Inspiration. «Am meisten lasse ich mich von der Aussenwelt inspirieren und sammle so meine Ideen», sagt sie. Es können Dinge oder Menschen sein, denen sie im Alltag oder sonst wo begegnet, die in ihr Ideen auslösen. «Aber auch bei Museumsbesuchen oder bei Städtetrips finde ich Inspiration.»
«Dead Stocks» bei der Kleiderproduktion
Die grösste Herausforderung bei der Herstellung ihrer Designs sei die Produktion der Kleider. «Die Materialien und Stoffe, die ich beim Nähen verwende, stammen nämlich aus sogenannten ‹Dead Stocks›!», erklärt sie. Dabei handelt es sich um unverkäufliche Bestände, die gewisse Unternehmen nicht mehr verkaufen können. Diese entstehen vor allem durch Überproduktion, falsche Lieferungen oder beschädigte Artikel. Da diese Materialien limitiert sind, können Loekitos Kleidungsstücke nicht unzählig hergestellt werden. «Dieselben Kleidungsstücke können im Anschluss dann nur mit anderen Stoffen reproduziert werden», fügt die Designerin an. Das macht jedes ihrer Kleidungsstücke und jede ihrer Kollektion einzigartig.