Vom 2. bis 11. Juli findet in der Zürcher Halle 550 die PhotoSchweiz statt. Gezeigt werden aktuelle Arbeiten von 200 Schweizer Fotografen und Fotografinnen. Margaux Corda aus Lausanne ist eine davon.
Gezeigt werden die Projekte von 200 heimischen Fotografen und Fotografinnen. Als Ergänzung gibt es 14 Sonderausstellungen zu begutachten, die Zeitgeist-Themen wie Tod, Identität und Diversität aufnehmen und bildgewaltig bespielen, wie es in der Pressemitteilung der Werkschau heisst.
Die Darstellung von Geschlechterklischees
Cordas Projekt, das sie an der PhotoSchweiz ausstellt, heisst «Blade for Babes». Ihre Bilder stechen sofort ins Auge: Sie glitzern und sind bunt. Die junge Fotografin reflektiert in ihrer Arbeit die Bedeutung von Schönheit und Unschuld, wie sie im Gespräch verrät. «Das Projekt zielt darauf ab, unsere Vision des Geschlechts und die Erwartungen zu hinterfragen, die wir Frauen und Männern in unserer modernen westlichen Gesellschaft auferlegen», sagt die 27-Jährige.
Ihr Ziel war es, eine satirische Kritik zu kreieren, die Objekte in einer weichen, ästhetischen Weise darstellt, und sich bestimmten Klischees annimmt, bei denen wir uns noch immer schwertun, sie zu hinterfragen.
Inspiriert wurde Corda durch ihre eigene Weiblichkeit: «Als Frau wundere ich mich immer wieder über die Symbole und Darstellungen von Geschlecht in der heutigen Zeit.» Auch wolle sie historisch, emotional und familiär geprägte Ansichten dekonstruieren, um sie besser verstehen zu können.
Erste Schnappschüsse mit der Kamera des Vaters
«Leuchtend, verträumt und glänzend», mit diesen Worten beschreibt Corda ihre Arbeiten. Ihre Liebe zur Fotografie entdeckt die aus Lausanne stammende Fotografin schon früh: «Meine ersten Schnappschüsse machte ich als Teenagerin mit der Kamera meines Dads. Ich nahm sie überallhin mit und liebte es, mit ihr zu experimentieren.»
Heute arbeitet Corda Vollzeit als Freelance-Fotografin. Corona brachte auch für sie schwere Zeiten: «Aber es geht wieder bergauf seit Anfang 2021.» Sorgen, dass die professionelle Fotografie aussterben könnte, weil in der heutigen Zeit jeder mit seinem iPhone eine gute Kamera in der Hosentasche mit sich trägt, macht sich Corda keine: «Menschen, die sich wirklich für Fotografie interessieren, wissen, dass Qualität ihren Preis hat.»
Mehr zur PhotoSchweiz
Die Werkschau findet vom 2. bis 11. Juli 2021 in der Halle 550 in Zürich-Oerlikon statt. Dabei lockt die PhotoSchweiz mit einem breiten und diversen Angebot an Bilder und Künstlern. So ist Dimitri Siegrist, der für seine Fotos auf Hochhäuser kletterte, mit 20 Jahren der jüngste Teilnehmer, während Rudolf Koenig, der sich mit analoger Schwarz-Weiss-Fotografie beschäftigt, mit 80 Jahren der älteste Aussteller ist. Auch in Sachen Professionalität wird auf die ganze Bandbreite gesetzt: Danny Franzreb zeigt als preisgekrönter Künstler seine Arbeit, Sebastian Müller stellt dagegen als Instagram-Amateur aus.
Zu den 14 Sonderausstellungen zählen:
- 50 Jahre Ärzte ohne Grenzen / Médecins Sans Frontières (MSF)
- Tod 20/21 – Sterben in Zeiten von Corona: Die Sicht der anderen
- Der Tod als Tabuthema – ein Student*innenprojekt
- photoCORONA
- BAM - Black Art Matters
- Director’s Choice Foto Festival
- photoDUELL – Die Challenge für junge Kreative
- Wortkünstler*innen – Aus Literatur wird Fotografie
- Set-Stills
- Mythos Berg – Kuratiert von Willy Spiller
- WEF – Young Leaders
- Schule für Gestaltung
- Genuss Film Festival
- Steve McCurry
Detailliertere Informationen findest du hier.