Lebenskunst: Daniel Brühl

«Et hätt noch emmer joot jejange»

Der Schauspieler liebt antike Uhren, gutes Essen und Filme mit Philip Seymour Hoffman.

Daniel Brühl by Pascal Buenning

Der Schauspieler (44) mit deutschen und spanischen Wurzeln lebt mit seiner Frau und den zwei Söhnen zwischen Berlin und Spanien. Der neue Film mit ihm, die Netflix-Produktion «Im Westen nichts Neues», wurde im Rahmen einer Galapremiere am Zurich Film Festival präsentiert.

Welches Buch könnten Sie immer und immer wieder lesen?

Jede Biografie von Stefan Zweig: Eine unermessliche Quelle der Inspiration für Schauspieler.

Wohin gehen Sie, wenn Sie die Einsamkeit suchen?

In die spanische Berglandschaft. Oder in das alte spanische Dorf, in dem ich meine Urlaube verbracht habe.

Das coolste Auto, in dem Sie je sassen?

Ein Jaguar E-Type.

Welche Serie sollte jeder gesehen haben?

«The Sopranos», «Narcos», «Succession», «Peaky Blinders» und «The Crown».

Was ist das beste Gericht, um jemanden zu trösten?

In letzter Zeit habe ich sehr gute Erfahrungen mit Dorade und Gemüse auf dem Grill gemacht, dazu gutes Olivenöl. Es ist mir ein paarmal fantastisch gelungen, und es hat sich noch niemand darüber beschwert.

Wovon können Sie sich nur schwer trennen?

Von einigen ollen Turnschuhen.

Was sammeln Sie?

Antike Uhren. Aber auch spanische Kacheln und Teller – eine neue Leidenschaft, die ich sicher auch durch die Eröffnung meiner Tapas-Bar Raval in Berlin entdeckt habe.

Was kommt mit dem Alter?

Entspannung. Die Prioritäten verschieben sich. Ich wäre nicht gern ich selbst vor zehn Jahren.

Ihr liebstes Bonmot?

«Et hätt noch emmer joot jejange», ein Spruch aus meiner Heimat Köln.

Womit belohnen Sie sich für Errungenschaften – kleine und grosse?

Bei ganz grossen Sachen schaue ich tatsächlich, ob ich irgendwo eine alte Uhr finde, wobei es weniger um den Preis als um die Schönheit geht. Aber das habe ich nur zweimal gemacht. Bei kleineren Dingen ist ein leckeres Essen die beste Belohnung.

Wozu haben Sie keine Meinung?

Hecken schneiden.

Welcher Duft macht Sie nostalgisch?

Echt Kölnisch Wasser 4711.

Welche Ihrer Rollen entsprach am meisten Ihnen selbst?

Diejenige in meinem Film «Nebenan».

Wovor fürchten Sie sich?

Vor dem einen oder anderen Fahrstuhl.

Welches Lied hilft bei Traurigkeit?

Die meisten Songs der isländischen Band Sigur Rós. Und Musik von Johann Sebastian Bach.

Welches ist das grösste Risiko, das Sie für eine Rolle je eingegangen sind?

Schwäbisch zu sprechen für den neuen Film «Im Westen nichts Neues». Die Familie meiner Frau ist aus Schwaben und hat dazu bestimmt etwas zu sagen.

Wie oft weinen Sie beim Filmschauen?

Regelmässig. Fast unangenehm oft.

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